Gipfeltreffen und Generalversammlung EFRS

Switinder Singh Ghotra, Zentralvorstand SVMTR

Die 17. Generalversammlung und das zweite Gipfeltreffen der European Federation of Radiographer Societies (EFRS) fanden am 15. und 16. November 2024 in Athen statt. Die SVMTR ist Gründungsmitglied der EFRS und wurde an der Generalversammlung durch Switinder Singh Ghotra vertreten. Dieses Treffen bot die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen den verschiedenen europäischen Verbänden zu vertiefen sowie die Arbeit des Vorstands und der Ausschüsse der EFRS zu besprechen (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: 17. Generalversammlung und Gipfeltreffen der EFRS

Während des Gipfeltreffens und der Generalversammlung der EFRS wurden die laufenden Aktivitäten ausführlich vorgestellt, ergänzt durch einen umfassenden Bericht über die Bemühungen zur Förderung der beruflichen Entwicklung und der Anerkennung von Radiologiefachpersonen in ganz Europa. Ein zentraler Schwerpunkt lag auf der Überarbeitung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) für Radiologiefachpersonen. Diese Initiative hat das Ziel, die Bildungs- und Ausbildungsstandards europaweit zu harmonisieren. So soll gewährleistet werden, dass Radiologiefachpersonen über die erforderlichen Kompetenzen verfügen, um den Herausforderungen der modernen Gesundheitsversorgung gerecht zu werden. Die patientenzentrierte Pflege wurde als wesentlicher Bestandteil des Berufsbildes von Radiologiefachpersonen betont. Geplant ist, die Schwerpunkte Kommunikation, Empathie und die Vertretung der Interessen der Patient:innen verstärkt in die Ausbildungsprogramme zu integrieren, um sicherzustellen, dass Radiologiefachpersonen bestens darauf vorbereitet sind, eine individuelle und einfühlsame Betreuung zu gewährleisten.

Kontinuierliche Weiterbildung und Vernetzung in der Radiologie
Um das berufliche Wachstum weiter zu fördern, wurde die Entwicklung von Möglichkeiten zur kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung (Continuous Professional Development, CPD) hervorgehoben. Webinare und virtuelle Schulungen wurden eingeführt, um den Zugang zu Fortbildungsmassnahmen zu erleichtern. Diese Angebote decken Themen wie technologische Fortschritte, bewährte klinische Verfahren und Patientenerfahrungen in der Bildgebung ab. Darüber hinaus wurde die Schaffung eines europaweiten Netzwerks für die Radiologie (Rad-docs) als Plattform für den Austausch von Fachwissen, die Förderung der Zusammenarbeit und die Bereitstellung aktueller Informationen für Fachleute vorgestellt. Dieses Expertennetzwerk soll Radiologiefachpersonen über neue Praktiken, Forschungsergebnisse und Innovationen in diesem Bereich auf dem Laufenden halten und ihre Fähigkeit stärken, sich an neue Herausforderungen anzupassen.

Forschung und Zusammenarbeit: Treiber der Weiterentwicklung
An der Generalversammlung wurde auch die Bedeutung von Forschung und Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung des Berufsstands betont. Radiologiefachpersonen werden ermutigt, sich in der multidisziplinären Forschung zu engagieren und sich dabei auf patientenzentrierte Versorgungsinnovationen, Sicherheitsverbesserungen und Effizienz bei bildgebenden Dienstleistungen zu konzentrieren. Die Relevanz der Veröffentlichung und Verbreitung von Forschungsergebnissen wurde durch Diskussionen über das «Radiography Journal» (die offizielle Zeitschrift der EFRS) hervorgehoben, das sowohl in Europa als auch international auf wachsendes Interesse stösst. Die Zeitschrift entwickelt sich zu einer interessanten Plattform für qualitativ hochwertige, wirkungsvolle Forschung und bietet den Radiologiefachpersonen die Möglichkeit, zum globalen Wissensbestand beizutragen und Fortschritte in diesem Bereich zu präsentieren.

Insgesamt zeigte die Tagung das Engagement für die Aufwertung der Radiologie als dynamischen, patientenzentrierten Beruf durch verbesserte Aus- und Weiterbildung, Forschung und Zusammenarbeit. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die Radiologiefachpersonen in die Lage zu versetzen, sich an die sich wandelnden Bedürfnisse des Gesundheitswesens anzupassen, Innovationen voranzutreiben und ihre wichtige Rolle innerhalb multidisziplinärer Gesundheitsteams beizubehalten, während gleichzeitig eine Kultur des lebenslangen Lernens und der Exzellenz gefördert wird.

Während der Generalversammlung und des Gipfeltreffens wurde auf die laufenden Bemühungen hingewiesen, die Beziehungen zu anderen europäischen Berufsverbänden im Gesundheitswesen sowie zur International Society of Radiographers and Radiological Technologists (ISRRT) zu stärken. Die EFRS hat die Bedeutung der multidisziplinären Zusammenarbeit erkannt und arbeitet aktiv mit Organisationen zusammen, die Radiologinnen und Radiologen, Medizinphysiker:innen und andere Fachkräfte des Gesundheitswesens vertreten, um einen einheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Patientenversorgung zu fördern. Diese Partnerschaften zielen darauf ab, gemeinsame Herausforderungen wie Patientensicherheit, technologische Innovation und die Optimierung von Gesundheitsdienstleistungen anzugehen. Durch die Stärkung dieser Verbindungen fördert die EFRS ein kollaboratives Umfeld, das das interprofessionelle Verständnis verbessert und die Entwicklung gemeinsamer Initiativen, einschliesslich Bildungsprogrammen, Forschungsprojekten und politischen Empfehlungen, erleichtert. Durch diesen integrierten Ansatz wird nicht nur die Rolle der Radiologiefachpersonen in der breiteren Gesundheitslandschaft aufgewertet, sondern auch sichergestellt, dass Patient:innen von einer kohärenten, gut koordinierten und hochwertigen Versorgung profitieren.

Die nächste Generalversammlung wird am 14. und 15. November 2025 in Italien stattfinden.


Die Vorstände und Ausschüsse der EFRS berichteten über die geplanten und bereits abgeschlossenen Aktivitäten für das Jahr 2024. Eine Übersicht dieser Aktivitäten finden Sie nachfolgend. Für weitere Informationen können Sie sich gerne an die SVMTR wenden. 

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